Er oder Ich?!!

So oder so ähnlich führen sich viele Hunde an der Leine auf, wenn ihnen ein anderer Hund entgegen kommt … 

Zugegeben, so ein ausrastender Hund ist für uns Menschen megapeinlich. Umstehende Menschen schütteln auch gerne mit dem Kopf oder geben Kommentare ab wie z.B. „Zeigen Sie Ihrem Hund mal, wer der Chef ist!“ oder „Der tanzt Ihnen ja förmlich auf der Nase rum!“ 

Tut er das?! Tatsächlich macht ein Hund das NICHT, um uns vorzuführen, uns zu ärgern oder weil er uns nicht als „Rudelführer“ akzeptiert… 

Aber warum macht er das dann??? 
Mal aus „Hundesicht“ betrachtet: Vielleicht fühlt er sich bedroht? 
Ein Hund nimmt einen entgegenkommenden Hund ganz anders wahr als wir Menschen. Was wir als harmlos einstufen, findet er unter Umständen megagefährlich. 

Er möchte also mehr Abstand zum anderen Hund. 
Aber was passiert in der Regel im Alltag? Wir führen ihn immer weiter auf den andern Hund zu …. Er fängt an zu pöbeln und voilà: ABSTAND! 
Denn keiner lässt gern seinen Hund an einen Leinenrambo heran. Lerneffekt: Pöbeln hilft!

Jetzt haben wir also das unerwünschte, i.d.R. erlernte Verhalten – und nu?! 

Das Verhalten unterbinden und hemmen via Rasselkette, Wurfdose, Wasserpistole …??? 

Kann man so machen – ist dann aber halt k….. 

Denn: Diese Hilfsmittel funktionieren über einen Schreckreiz, also über positive Strafe, welche das Verhalten des Hundes hemmt. 

In Zukunft bellt der Hund nun nicht mehr, wenn ein anderer Hund auftaucht. Das ist doch prima! 

ABER! Der Hund wird sich nun noch schlechter fühlen, weil er eins ganz sicher nicht lernen konnte: Dass der entgegenkommende Hund NICHT gefährlich ist und er andere Möglichkeiten hat, mit der Situation umzugehen! 

Und was hält unsere Toolbox alles bereit? 

1. Ankündigungs-Signal: Dem Hund wird angekündigt, dass sich ein anderer Hund nähert. 

2. Gegenkonditionierung z.B. via „Zeigen und Benennen“: Andere Hunde werden dabei „positiv“ besetzt. 

3. Alternativverhalten: Dem Hund wird eine alternative Verhaltenstrategie ermöglicht und diese positiv verstärkt. Statt Pöbeln, kann Hund die Distanz via Bogen vergrößern.

Also wie immer: Wir haben die Wahl! 

Übrigens: Auch bei „Frustpöblern“, die eigentlich super gern zu anderen Hunden hin wollen und nicht dürfen, funktioniert dieses Training. 

Das Thema Bögen laufen und wie schon das Auftreten des hier unerwünschtem Verhalten verhindert werden kann, findet sich hier.

Und hier gibt es jede Menge weiterführende Links zur Vertiefung des Themas:

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